... ich weiß gar nicht, wo(mit) ich anfangen will...
Insgesamt gab es nur zwei
Plattenspieler von Sansui, die OEM mit MC-Abnehmern ausgestattet waren.
Zum einen der überhaupt erste Plattenspieler von Sansui, der SR-4040BC Belt Drive Turntable von 1969 mit dem overkill Tonabnehmer SR-4040KT mit direkt in den Tonabnehmer integriertem Step-Up-Übertrager – weil es gab damals kaum (Vor-)Verstärker mit MC-Phonovorstufe …
Die Mistbratze kostet heute mehr als der Dreher und wird im mittleren dreistelligen Bereich gehandelt.
Mein SR-4040BC mit originalem SR-4040KT steht derzeit auf Armins Warteliste und wird irgendwann einmal an meiner CA-303 meine Röhrenkette schmücken.
Zum anderen war da der TotL XP-99 Silent Synchrotor System Computerizes Fully Automatic Turntable von 1984 mit exclusiv für Sansui mit einer Shibata-Nadel ausgestattetem AudioTechnica AT-3100S Low-Output MC.
Ich hatte meinen
amtlichen C.E.C ST-930 letztens durch den XR-Q11 ersetzt …
(01.11.2020, 19:36)HiFi1991 schrieb: Jo, meinen Elfer hatte Armin aus zwei(!) Spendergeräten zusammengefrickelt - von der Technik her eine Diva mit einem klitze kleinen Silberblick ... 
Wenn mein XP-99 (in OVP ;-) bei Armin fertig sein wird, dann kann die Diva die nächste Spielzeit in einer anderen Oper geben - Interesse?! 
… aber immer diese Star-Allüren:
Zum einen wollen der Tonabnehmer und die Optik sehr exactamente miteinander synchron eigestellt sein, sonst kommt es zu dem genannten „Silberblick“ und die Diva trifft bei der Direktanwahl der Titel die Rille nicht genau – und es reicht ein schlichtes Umpositionieren der ultraschweren Zarge um wieder in den „Silberblick“ zu kommen.
Zum anderen hat der eingesetzte Microprozessor gewisse Latenzen: Ein schneller „Klick“ auf die teilweise doppelt belegten Bedientasten wird dann schon einmal ignoriert; und selbst wenn ich denke – gut eine halbe Sekunde drücken ist genau richtig – passiert erst einmal nichts, obwohl der Befehl erkannt wurde. Wenn ich jetzt geduldig wäre, dann führt die Diva meine Regieanweisung – zum Beispiel „Start“ – auch tatsächlich eine Sekunde später aus. Bin ich aber nicht. Also drücke ich ungeduldig noch einmal dieselbe – doppelbelegte – Taste, und weil die Diva ja schon unerkannt im „Start“-Modus war erkennt Sie folge
richtig –falsch:
Ach, doch nicht, also wieder „Stopp“…
So ultrahypsch die flache Diva mit ihrem versenktem Plattenteller auch ist – wir sind nie so richtig warm miteinander geworden und sie darf ihre nächste Spielzeit nun in einer anderen Oper geben (US-amerikanisches Modell auf 220/240 Volt umgestellt, originale Lakritzstrippe mit US-Stecker und Euro-Adapter sowie neuem quasisymmetrischem Phonokabel für die Voodoo-Kritiker).
Kommen wir also zu dem im Gegensatz zu der ultraflachen Diva tatsächlich leicht klobig wirkenden XP-99.
Wenn wir MC auf MM Niveau vorverstärken wollen, so sollte das für mich jedenfalls ultra-analog passieren: Nix DSP, nix Solid-State, nicht einmal Röhrenklang ist gewollt, nein keine aktiven Bauteile im Signalweg, Sansui hat es uns gezeigt, rein passiv soll es sein.
Sansuis HiFi-Erfolge fußten auf der ursprünglichen Kernkompetenz und dem eigentlichen Unternehmensgegenstand, der Trafowicklerei: Zunächst nur als Zulieferer, die eigene Audiosparte kam erst später.
Eines der Spitzenprodukte dieser Kernkompetenz ist der eigentlich als Massenprodukt hergestellte „Microphone / Pick Up Transformer A-603“:
Seinerzeit im professionellen Bereich für Bühnen- und Studiomikrophone vorgesehen fand sich der A-603 bereits als Phono-MC-StepUp auf der Zubehörliste des legendären (eine in diesem Zusammenhang tatsächlich einmal zutreffende Bezeichnung) AU-111 sowie als optionaler interner Mikrophontrafo im CA-303.
Dieses ehemalige Massenprodukt ist heutzutage nur noch für Geld und nicht mehr für gute Worte erhältlich – auch hier wird das Paar für einen mittleren dreistelligen Betrag gehandelt.
Insoweit fällt es dann (fast) nicht mehr ins Gewicht, noch einen guten Hunni + Porto für professionelle Bastlerarbeit in die Bucht zu werfen:
Das Ergebnis ist phänomenal, es schlägt mich aus den Socken!
Einen gefühlten Signal-Rausch-Abstand von ganz schön viel (bei laufendem Plattenteller mit angehobenem Tonarmlift ist bei 12:00 Uhr NICHTS zu hören, erst bei 15:00 Uhr kommt es zu dem bekannt vernehmlichen 50-Hz-Rauschen) und eine detailverliebte Transparenz und Analytik, die ich in der Rille nicht vermutet hätte! Knochentrockener konturierter Bass; kirstallklare, fast eisige Höhen in wieder gefühlt höchsten Frequenzen völlig ohne nervende Zischlaute oder andere Verzerrungen (ich weiß, das menschliche Ohr ist ein brutaler Tiefpass… ;-). Bei harscher elektronischer Musik bin ich gar geneigt, den Sub oder den Frequenz-Verbieger zu bemühen, um dem der langjährigen Hörgewohnheiten geschuldeten Begehren nach etwas mehr „Wärme“ entgegen zu kommen und die Ausgabe etwas breiiger zu machen – irre!
![[Bild: IMG-2480.jpg]](https://i.postimg.cc/HxbzxXLb/IMG-2480.jpg)
SO muß Vinyl – ich habe lange nicht mehr so viele Platten gehört wie dieses Wochenende. Dies ist dann wohl meine „seelenverwandte“ Phono-Kette, ich habe ein wenig das Gefühl, erst einmal angekommen zu sein. Danke Sansui.